#Endspurt Chaotisch Richtung Ziel
Von Lukas Kram
Samstag, 05. Juni 2021: Die Arbeit am Magazin neigt sich dem Ende zu, aber die spannende Phase ist noch nicht vorbei. Die meisten Deadlines sind verstrichen, Interviews wurden geführt, Texte abgegeben und Fotos geschossen. Doch Ordnung ist das halbe Leben und an dieser mangelt es dieser Tage ein wenig. Alles muss jetzt schnell gehen. Die fertigen Beiträge müssen durchs Korrektorat und Fact-Checking laufen und danach zum Layout. Blattplanung und Terminpläne sind in vollem Gange. Aber genaue Zeitpläne und präzise Organisation? Fehlanzeige. Keiner weiß so recht, was, wann an wen geschickt werden muss. Die Chats brennen, jeder hat Fragen zu irgendetwas. Den Überblick zu behalten, ist jetzt eine Kunst. Doch mit der Zeit wird das meiste geklärt und die genauen Abläufe klarer. Richtig gezweifelt, ob wir es schaffen, wurde eigentlich nie. Je mehr aber das Magazin finale Gestalt annimmt, desto sicherer und besser fühlt sich alles an. Es scheint tatsächlich zu klappen. Es hat Spaß gemacht. Und das Ergebnis wird gut. Hoffentlich.
#Endspurt Nicht mehr lange bis zum Magazin
Von Ngan Luong
Freitag, 04. Juni 2021: Es ist Freitag. Ich würde jetzt lieber in einem Restaurant sitzen und ein Glas Wein trinken. Stattdessen sitze ich zu Hause an meinem Schreibtisch und muss einen Berg an Aufgaben erledigen. Mein Arbeitspensum wird mit jedem Tag größer. Meine To-Do Liste immer länger. Aktuell muss ich meine Redaktionsaufgabe als Korrektorat erfüllen. Stündlich checke ich mein E-Mail-Postfach, um nachzusehen, ob neue Texte zum Korrigieren eingetroffen sind. Mein Handy wird von Nachrichten aus dem Gruppenchat Print überflutet. Fast habe ich vergessen, dass mir noch das Autorenfoto fehlt und ich meine eigenen Beiträge auch noch überarbeiten und abschicken muss. Der Zeitdruck wird immer größer und der Magazindruck rückt immer näher. Wo soll ich nur weitermachen?
#smileyderhoffnung Nach der Arbeit ist vor der Arbeit
Von Pia Broders
Freitag, der 4. Juni 2021: Ich lasse die vergangenen drei Tage Revue passieren. Redaktionssitzung am 2. Juni, steht, ist uns bewusst, alles klar. Gut, dann wollen wir uns mal auf die Magazinbeiträge einigen. Einen Tag vorher treffen wir uns von der Chefredaktion. Naja Tag war es da schon nicht mehr. Es ist Abend. Wir einigen uns relativ schnell, wir möchten so viele Beiträge wie möglich im Magazin. Doch wie zufrieden wird Herr Ollrog mit unserer Entscheidung sein? Bei einigen Beiträgen sind wir uns selbst nicht sicher. Die letzte Feedbackrunde ist erst am Donnerstag. Mittwoch soll aber ein Großteil der Magazinbeiträge stehen und so schnell wie möglich alle Stationen über das Fact Checking bis hin zum Korrektorat durchlaufen. Der Mittwoch kommt. Die Redaktionssitzung ist vorbei. Nach der Arbeit ist vor der Arbeit. Jetzt schnell den Beitrag, den ich mit einer Kommilitonin schreibe, zusammenfügen. Schnell? Wir feilen lange an Einleitung und Schluss, die Übergänge klappen unserer Meinung nach sehr gut. Fertig! Im nu an die anderen aus der Chefredaktion gesendet. Hoffen auf ein positives Feedback. Nun heißt es warten. Donnerstag in der Feedbackrunde Herrn Ollrog vom fertigen Text erzählt. Feedback seinerseits soll uns Freitagvormittag erreichen. Kein Stress, alles sollte klappen. Abgabe zum Korrektorat 18:00 Uhr, abends kanns dann ins Training gehen, passt doch perfekt oder? Der Freitag verläuft nicht ganz wie wir ihn uns vorgestellt haben, aber wir bekommen das Feedback doch schneller umgesetzt als gedacht. Der Smiley „;-)“ lässt meine Kommilitonin und mich auf einen Platz im Magazin hoffen. Alles geschafft und nun den fertigen Beitrag ans Korrektorat und Fact Checking!
#STEHENDLICHAUF Wo bleibt die Motivation?
Von Basos Soran
Donnerstag 3. Juni. 2021: Endspurt. Die endgültige Deadline der Abgaben in der Lehrredaktion ist in ein paar Tagen. Im Inneren herrscht tiefe Unruhe und Stress. Ob ich das bis dahin schaffe? Ich muss doch noch so viele andere Sachen erledigen. Trotz alledem, liege ich ganz bequem im Bett. Wieso steh ich nicht einfach auf? Ich versuche meine Gedanken zu sammeln und mir im Kopf einen Plan für die nächsten Tage zu erstellen. Jetzt kommt es nur noch darauf an, was ich priorisiere und womit ich anfange. Ich ziehe die warme und kuschelige Decke runter und setze mich an meinen kalten Schreibtisch. Ich fange an zu schreiben und bemerke, wie sich der Tisch unter meinen Armen erwärmt. Ich schaffe das!
#einganznormalermorgen Wenn die Katze einen nicht lernen lässt
Von Tjarden Steiniger
Donnerstag, 03. Juni 2021: Ein normaler Morgen in der Corona Zeit. Der übliche Weg zur Uni braucht nur Sekunden vom Bett zum PC und rausgeputzt ist man mit dem Schlafanzug auch schon. Jetzt heißt es PC an und die Vorlesung kann losgehen. Nachdem gerade einmal fünf Minuten vergangen sind, höre ich schon ein lautes Miau neben mir. Meine Katze, die bis eben noch tief in ihrem Korb geschlafen hat, steht nun trotzig neben mir und verlangt ihr Frühstück. Also heißt es nun weg vom PC, ab in die Küche, der Katze Frühstück machen und danach wieder zur Vorlesung. Weitere 5 Minuten vergehen und wieder höre ich ein Miau neben mir. Nnun will das kleine Biest nach draußen. Also wieder Treppe runter, Tür auf. Natürlich lässt sie sich Zeit beim Weg zur Tür. 10 Minuten vergehen und meine Katze sitzt vor meinem Fenster und schaut mich erwartungsvoll an. Nun geht das ganze Spielchen von vorne los.
#baldistessoweit #lessgo Alles kommt zum Ende
Von Cindy Huynh
Mittwoch, 2. Juni 2021: Vor einigen Tagen hatten wir in der Hochschule eine Sitzung für den ersten Durchlauf unseres Magazins. Es war schön, wieder in der Hochschule zu sein, endlich mal wieder alte, aber auch neue Gesichter zu sehen. Auch wenn kein richtiges „Hochschulfeeling“ da war, kam es diesem Gefühl trotzdem sehr nahe und es hat mich daran erinnert, dass schon bald alles vielleicht wieder beim Alten sein könnte.
Allmählich werden alle Texte abgegeben, die letzten Redaktionssitzungen stehen an. Es sind nur noch wenige Schritte bis zum Druck – alles kommt langsam zum Ende. So viel Kraft, Schweiß und bestimmt auch einige Tränen wurden in die Produktion des Magazins hineingesteckt. Viele lange Nächte, in denen spannende Storys und kreative Beiträge verfasst wurden, werden sich später bezahlt machen. Bald werden wir unser fertiges Magazin in den Händen halten. Unsere Gesichter werden auf der Rückseite zu sehen sein. Wir werden sagen können: Ich habe beim neuen Campus38-Magazin mitgewirkt!
#Endlosschleife Wieder auf Anfang
von Niki Akbar
Dienstag, 01. Juni 2021: Seit Beginn der Pandemie fängt meine Morgenroutine mit dem Erstellen meiner To-Do-Liste an, um irgendwie eine Form von Struktur in meinen Tag einzubringen. Wie jeden Morgen der letzten drei Wochen stehen dieselben zwei Dinge ganz oben auf der Liste: Kommentar fertigstellen, Reportage anfangen. Die beiden Punkte jeden Tag auf’s Neue zu sehen, steigert meine Motivation nicht wirklich. Meine Blockade löst sich nicht und das Gefühl, in Arbeit zu ertrinken, wird mit jedem Tag schlimmer. Warum ist dieses Semester so viel anstrengender und mühsamer? Die Corona-Lockerungen in meiner Heimatstadt Hildesheim genieße ich nur mit schlechtem Gewissen. Als würde das Universum mir einen Streich spielen, scheint erst dann die Sonne mit voller Kraft, wenn meine To-Do-Liste kaum auf das endlos lange Notizenfeld meines Smartphones passt. Und wie jeden Morgen springe ich unter die Dusche, mit der Hoffnung, dass sich das Wasser, das auf meine Haut prasselt, in Motivation verwandelt. Wie durch ein Wunder kommen mir dann jedes Mal Ideen für die Verschriftlichung der Reportage und ich bilde gedanklich bereits ganze Absätze. Kaum sitze ich dann vor meinem Laptop sind meine Gedanken… leer. Nicht mal bei meinem Abitur habe ich mich so sehr angestrengt, mich an etwas zu erinnern. Doch mein Kopf lässt mich im Stich. Ich arbeite die anderen Punkte meiner To-Do-Liste ab, freue mich über den Fortschritt und sehe allerdings zwei nicht abgehakte Punkte. Naja, dann eben morgen.
#baldvorbei Die Zeit rennt, die Angst steigt
Von Emily Neumann
Montag, 31. Mai 2021: Nur noch zwei Wochen. Es ist 9.45 Uhr, die erste Vorlesung des Tages beginnt. Die Dozentin beginnt über den Ablauf der anstehenden Prüfungen zu berichten und verdeutlicht damit, dass bereits in zwei Wochen die Vorlesungen enden und die Prüfungsphase beginnt. Ich bekomme Angst. Wie soll ich das schaffen? Für die Prüfungen habe ich noch nicht angefangen zu lernen, zu viele andere kleine Baustellen, die meine Nerven und Aufmerksamkeit gefordert haben. Und bis eben dachte ich auch, dass ich noch jede Menge Zeit habe, bis die Prüfungen beginnen.
Doch die Zeit vergeht wie im Flug, dass merke ich immer wieder. Die letzten Monate sind an mir vorbeigezogen und ich habe nicht das Gefühl, besonders viel daraus mitgenommen zu haben. An vielen Vorlesungen war ich zwar anwesend, doch vom Stoff beibehalten habe ich kaum was. Jeden Tag der gleiche Ablauf – Aufstehen, Laptop aufklappen, Vorlesung beitreten, Stummschalten. Ich schaffe es kaum durchgängig aufmerksam zu bleiben und fleißig mitzuschreiben. Wird doch eh alles aufgezeichnet, denke ich mir und lehne mich zurück.
Und jetzt ist das Semester schon wieder so gut wie vorbei. Meine Antriebslosigkeit rächt sich. Ich bekomme ein schlechtes Gefühl, Angst steigt in mir hoch. Wie soll ich nur die Prüfungen schaffen?
Erstmal durchatmen. Noch habe ich zwei Wochen lang Vorlesungen und dann wird immer noch genug Zeit sein, um mit dem Lernen zu beginnen. Hoffentlich.
#Motivation Diese Sache mit der Motivation
Von Galileo Weidner
Samstag, 29. Mai 2021: Es ist Morgen um acht. Die Sonne scheint durchs Fenster in mein Gesicht. Nach 10 Minuten anstrengender Debatte mit mir selbst, überwinde ich mich aufzustehen und mich an meinen Computer zu setzen. Nach etwa einer halben Stunde Online-Recherche, ertappe ich mich dabei, wie ich schon wieder am falschen rabbit hole abgebogen bin. Ich recherchiere schon wieder über Dinge, die nur entfernt mit dem Thema meiner Newsstory verwandt sind. Es fällt mir schwer, bei dem komplexen Themader Unterdrückung von Minderheiten in China, nicht an jedem Strang von Informationen herunter zu tauchen und alle Details zu erforschen.
Nach einer weiteren halben Stunde Recherche brauche ich erstmal eine Pause. Mein Kopf platzt aus allen Nähten. Vielleicht hilft ein Spaziergang an der frischen Luft, denke ich naiv. Jedoch hilft dieser nur begrenzt. Es fällt mir schwer, mich zu motivieren weiter nach erschreckenden Augenzeugenberichten zu suchen. Die Traurigkeit des Themas hilft mir nicht dabei. Das Einzige was mich motiviert, ist der Gedanke das Richtige zu tun. Einen Beitrag, sei er noch so klein, zur Lösung des Problems zu leisten.
#fotosession Studieren ohne offenen Laptop, das geht?
Von Jasper Armbrecht
Donnerstag, 27. Mai 2021: Nachdem es dieses Semester keine Sekunde gab, in der mein Laptop nicht mein partner in crime und meine einzige Konstante zum Kontakte knüpfen und halten war, geht es heute zur Hochschule. Fotos für die Magazinanzeigen schießen. Ich bin im zweiten Semester und trotzdem wird das Navi meines Handys angeschmissen, um mir den Weg zur Hochschule zu zeigen. Und nachdem der Drive In Corona-Test gemacht wurde, geht es auch schon los. Ein bisschen Aufregung schwingt mit. Endlich mal wieder ein paar KommilitonInnen treffen, den Professor das erste Mal Face-to-face sehen und den Fotografen Helge Krückeberg nach den Zoom Meetings auch mal in einer besseren Auflösung als 1280 x 720 wahrnehmen. Nach den ersten Gesprächen verfliegt die Aufregung und ein schöner Vormittag mit tollen Ergebnissen spielt sich vor meinen Augen ab. Und das sogar ohne die Angst, dass die Internetverbindung dem ganzen einen Strich durch die Rechnung macht.
#wobleibtdieMotivation Late Night Thought
Von Cindy Huynh
Dienstag, 25. Mai 2021: Ich setze mich später dran. Habe ja eh noch ein bisschen Zeit, versuche ich meinen Prokrastinationsdrang zu rechtfertigen. Seit Wochen (oder genauer gesagt sogar Monaten) habe ich die Motivation verloren, mich an Abgaben und Überarbeitungen zu setzen. In einer Nacht wie heute überkommen mich um 23:50 Uhr Schuldgefühle, weil ich den ganzen Tag nichts Produktives gemacht habe. Verzweifelt versuche ich meine letzten Gehirnzellen zu aktivieren, um meinen langen Beitrag für die Lehrredaktion voranzubringen.
Die Tage vergehen wie im Flug. Meiner Meinung nach viel zu schnell. Die Abgaben kommen näher. Der Druck wird größer. Von Konzentration und Lernmotivation fehlt jedoch jede Spur. In mir besteht noch ein kleiner Funken Hoffnung, dass ich während meiner Studienzeit wieder Präsenzvorlesungen miterleben darf. Werde ich meine KommilitonInnen doch noch wiedersehen? Manchmal überkommen mich jedoch auch Zweifel. Schon komisch daran zu denken, dass ich den Rest der Lehrredaktion vielleicht sogar gar nicht mehr persönlich sehen werde. Vielleicht werden die teils müden Gesichter vor den Webcams die letzte Erinnerung an die Lehrredaktion bleiben.
#nachheristmanimmerschlimmer E-Mails, Telefonate und Brieftauben
Von Charlotte Krebs
Montag, 24.Mai 2021: Meine Recherche gelangt zu ihrem abschließenden Höhepunkt und ich stelle fest: Den ganzen Tag habe ich mich nur der Korrespondenz gewidmet. Das Telefon läuft heiß und die Finger sind vom E-Mails-Tippen ganz wund. Jetzt fühle ich mich im Arbeitsleben angekommen und gleich um ein paar Jahre gealtert. Okay, so schlimm ist es nicht, aber ihr wisst schon… hier und da noch mal ein paar Nachfragen: Wie war denn diese Antwort gemeint? Können Sie das nochmal genauer erläutern? Und ja, ich gestehe: Das alles nur, weil ich anfangs noch ganz andere Fragen gestellt habe als die, die mich jetzt interessieren. Organisierter geht es nicht oder doch?
#diezeitrast Welcher Tag ist heute?
Von Anica Lindig
Freitag, 21. Mai 2021: Ich stehe auf, fahre schon mal meinen PC hoch und watschle mit Schlaf in den Augen langsam in mein Badezimmer, um mich für meinen großen Tag fertig zu machen. Jogginghose an und ab vor den Rechner. Mit einem warmen Tee in der Hand versuche ich der Vorlesung Aufmerksamkeit zu schenken, die sich gerade auf meinem kleinen Bildschirm abspielt. Dasselbe am nächsten und am übernächsten Tag. Immer derselbe Ablauf. Kein Wunder also, dass man schon mal durcheinanderkommt, welcher Tag eigentlich ist. Geschweige denn welcher Monat. Wann sind wir überhaupt im Mai angekommen und wie kann es bitte sein, dass dieser fast schon wieder rum ist? Das würde ja bedeuten, dass sich auch das Semester langsam dem Ende zuneigt, stelle ich mit großer Freude fest. Aber gab es nicht irgendwelche Abgaben, die zu erledigen sind? Ein kurzer Blick auf den Kalender verrät mir, was es war: Ich habe die zweite Feedbacksitzung verpennt. Aber war die Letzte nicht erst vor ein paar Tagen? Und wann wäre überhaupt die Nächste? Mit Erschrecken muss ich feststellen, dass die Abgabe dafür schon in drei Tagen ist. „Prokrastination ist wohl doch nicht die beste Lösung“, denke ich mir. Nun liege ich nicht mehr entspannt, sondern gestresst auf dem Sofa. Gedanklich war man noch am Schreibtisch.
#Feedbackgutallesgut Schritt für Schritt durchs Feedback
Von Felix Teubler
Donnerstag, 20. Mai 2021: Die zweite Feedbackrunde steht an. Im Optimalfall hat man mittlerweile seine zwei Texte zumindest in den Grundzügen fertig. In der Realität bin ich mit beiden Beiträgen unzufrieden und habe nur einen so weit, dass man ihn für das Feedback einreichen kann. Was solls. Das muss jetzt auch so funktionieren. Also, auf in die Höhle der Löwen, beziehungsweise Chefredakteure. Also meine eigene. Was kann schon schief gehen?
14 Uhr. Betretenes Schweigen zum Einstieg. Allmählich schalten sich die Kameras der Reihe nach ein. In Sekundenschnelle die Konzentration für drei Stunden finden. Gut, dass ich kein Prof bin.
Schritt 1: Den anderen das bereits geschriebene Feedback mündlich geben. Die Menge der Texte hält sich heute glücklicherweise in Grenzen. Immerhin etwas.
Schritt 2: Abwarten, wie weit ich mit meinem Feedback neben der Meinung des Professors lag. Allmählich werde ich aber scheinbar besser, zumindest was das angeht. Zu hören, dass das von mir gegebene Feedback mit dem Feedback des Lehrenden übereinstimmt, ist fast befriedigender, als einen guten Text abzugeben.
Schritt 3: Die Anwesenden überzeugen, dass ich meine eigenen Texte eigentlich nochmal komplett umstrukturieren muss. Bis Anfang nächster Woche. Warum fällt mir sowas eigentlich immer erst so spät ein? Keine Ahnung. Hat aber funktioniert. Ich kann und werde die Texte umkrempeln.
Letzter Schritt: Am Ende mit einem guten Gefühl rausgehen. Endlich. Nächste Woche müssen beide Texte stehen. Aber es lief viel besser als erwartet. Das Feedback war zufriedenstellend. Die Pläne für die eigenen Texte waren gut. Und, dass die bisherigen Bilder sch***e waren, kann meine Stimmung auch nicht mehr trüben.
Ça plane pour moi. Läuft bei mir.
#ÜBERRASCHUNG Meine Kolumne auf dem Titelblatt?
Von Alina Breust
Mittwoch, 19. Mai 2021: Heute wurden in der Lehrredaktion die Ideen für die Titelseite des Campus38 Magazins vorgestellt. Die Titelseitenredaktion hatte sich Gedanken gemacht, welche Beiträge ansprechend genug sind, um auf das Cover zu kommen. Zu meinem Erstaunen wurde auch meine Kolumne „Fremd an der eigenen Hochschule“ vorgeschlagen. Damit hatte ich nicht gerechnet. Mich hat es sehr gefreut, dass mein Beitrag bei vielen so positiv angenommen wurde und jetzt sogar für die Titelseite vorgeschlagen wird. (Denn) Zuvor hatte ich Bedenken, ob ich mit meiner Kolumne überhaupt für alle Studierenden sprechen kann. Unter vielen großartigen Artikeln meiner KommilitonInnen sollte also meiner besonders hervorstechen? Um meine Chancen für die Titelseite zu erhöhen, strenge ich mich beim Schreiben jetzt natürlich noch mehr an. Das Problem ist nur, ich habe immer noch keine gute Bildidee für meine Kolumne. Jetzt muss ich mir schnell etwas überlegen und dies auch halbwegs professionell umsetzen. Es geht ja schließlich ums Titelblatt!
#derperfekteSchuss Auf der Suche nach dem perfekten Foto
Von Luise Rhode
Dienstag, 18. Mai 2021: Auf der Suche nach einem passenden Foto zu meinem Thema Digital Detox, welches die Ruhe während der digitalen Entgiftung symbolisieren soll, hat es mich heute spontan in die Rapsfelder getrieben. Dunkle Wolken zogen auf. Plötzlich fing es auch noch an zu regnen. Meine innere Stimme sagte mir: „Egal, mach schnell dein Foto… der Regen stört dich nicht.“ Was ein Zufall, dass genau in diesem Augenblick ein Regenbogen zum Vorschein kam. Also rannte ich voller Tatendrang in das Feld, um das perfekte Bild zu schießen. Nur schade, dass ich nicht daran gedacht habe, dass meine schwarze Hose darunter leiden könnte. Als ich nach einiger Zeit wieder aus dem Feld ging - platsch, da trat ich kleiner Tollpatsch in den Matsch. Meine schon zuvor nicht mehr reinweißen Chucks färbten sich endgültig braun ein. Die knallgelben Flecken an meiner Jeans nicht zu vergessen. Ich fragte mich: „Ob das wohl wieder rausgeht?“ Naja, etwas Gutes hatte dieser Vorfall an sich- ich habe einen für mich mehr oder weniger lustigen Tagebucheintrag und wunderschöne Fotos.
#AUßERPRINTNICHTSLOS Noch lange nicht fertig
Von Mina Cavus
Montag, 17. Mai 2021: Es ist jetzt ein Monat vergangen und viel geändert hat sich nicht. Aber was sollte sich denn auch schon geändert haben? – Außer Print ist bei mir momentan nichts los. Der grobe Aufbau der beiden Beiträge stand fest und es war Zeit für ein Feedback. Das ausgiebige Feedback hat mir geholfen, meine Beiträge nochmal zu überarbeiten. Dafür musste ich mich erneut mit meinen InterviewpartnerInnen treffen. Bei einem (einzigen) Gespräch, von dem ich anfangs ausgegangen bin, ist es daher nicht geblieben. Für mich war das absolut nicht schlimm. Ich hoffe nur, dass die befragten Personen das genauso gesehen haben.
Nach dem erneuten Austausch mit meinen GesprächspartnerInnen habe ich wieder neue, spannende Dinge erfahren. Und kurz danach konnte das Überarbeiten schon los gehen. Gerade mein langer Beitrag ist ein ganz anderer als vorher und er gefällt mir viel besser. Dank des Feedbacks konnte ich den Aufbau verändern und habe mich auf bestimmte Dinge fokussiert. Die Struktur des Beitrags ist jetzt viel klarer. Auch der kurze Beitrag ist jetzt prägnanter und geordneter. Ich bin gespannt, was mich die nächsten Feedbacksitzungen erwartet. Bald ist übrigens außer Print wieder einiges los, da ich mich für die Prüfungen vorbereiten muss. Ich kann es ja kaum erwarten…
#aufeinermission Raus aus der Jogginghose
Von Lara Trenkner
Freitag, 14. Mai 2021: 8:30 Uhr am Bahnhof in Goslar. Bei 7 Grad und leichtem Nieselregen warte ich schlaftrunken auf meinen Zug nach Hannover. Ich kann es kaum glauben, aber dort erwartet mich meine Interview-Partnerin für meinen langen Beitrag. Kein Telefonat und keine Videokonferenz, sondern ein Interview vor Ort. Dass ich das in meiner Studienzeit noch erleben darf.
Wann war ich wohl das letzte Mal um diese Uhrzeit an der frischen Luft unterwegs? Es ist eher die Zeit, zu der ich mein warmes Bett noch nicht verlassen habe oder es gerade so schaffe, mich an den Schreibtisch zu zwingen. Aber nun stehe ich hier und habe die Jogginghose gegen eine Jeans getauscht. Schließlich wird man heute nicht nur meinen Oberkörper in der Kamera sehen. Wie wird noch gleich ein Gespräch geführt, das nicht virtuell stattfindet? Leichte Nervosität macht sich breit. Dennoch darf ich nicht die Mission aus den Augen verlieren – erst durch ein paar aussagekräftige Zitate wird mein Beitrag an Spannung gewinnen. Also, Unsicherheit runterschlucken und vielleicht fällt auch gar nicht auf, dass meine Fähigkeiten der zwischenmenschlichen Interaktion ein wenig eingerostet sind. Ich muss zugeben: Je näher das Interview rückt, desto sympathischer werden mir die Online-Interviews. Jetzt hilft nur noch Augen zu und durch und auf das Beste hoffen.
#Tiefpunkt „Nach jedem Tief kommt ein Hoch, Hoch, Hoch..."
Vonn Luisa Rhode
Mittwoch, 12. Mai 2021: In der heutigen Vorlesung (Redaktionsmanagement) kommen wir erstmals auf die Frage zu sprechen: „Welche Geschichten haben aktuell das Potenzial, um im Campus38-Magazin veröffentlicht zu werden?“ Nervenaufreibend. Mein Körper ist plötzlich angespannt wie ein Flitzebogen.
Nun werden jeweils die Namen derjenigen AutorInnen vorgelesen, deren Beiträge das größte Potenzial haben. Schade, meine Artikel sind bisher leider nicht dabei. Verwundert bin ich nicht. Da ich nach wie vor noch unzufrieden mit meinen beiden Texten bin. Dennoch freue ich mich für meine KommilitonInnen, deren Beiträge aufgelistet werden. Wie ich mitbekommen habe, sind schon einige gute Geschichten dabei. Trotzdem kommen Zweifel und Enttäuschung in mir hoch. Meine Motivation, an den Beiträgen weiterzuarbeiten, sinkt.
Aber wie sagt man so schön: „Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.“ Also versuche ich mich aufzuraffen und weiterhin mein Bestes zu geben. In der Hoffnung, dass es nach der nächsten Feedbackrunde schon etwas anders aussieht.
#kameraläuft Scotty beam mich hoch
Von Maren Schartner
Dienstag, 11. Mai 2021: Du schminkst dich ein wenig, legst die Decken auf dem Sofa zusammen und versteckst schnell noch die zwei Weinflaschen von gestern in der Küche. Denn du weißt: Es ist Lehrredaktions-Zeit! Die eingeschaltete Kamera ist nun gang und gäbe, da kann man nicht aussehen wie Hans Wurst. Und die Wohnung selbstverständlich auch nicht! Es ist schließlich das einzige Bild, das die KommilitonInnen und auch die Profs momentan von dir zu sehen bekommen. Und wie heißt es so schön? Der erste Eindruck zählt!
Nun gut, weiter zum Wesentlichen. Feedback, Klappe die Zweite. Heute probieren wir etwas Neues. Um die Sitzungen produktiver und individueller zu gestalten, werden wir nacheinander in zwei Breakout-Räume gebeamt. Einen für die Print- und einen für Bildredaktion. Wieder mit von der Partie: Der sympathische Fotograf Helge Krückeberg. Das Motto: „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.“ Ohne Bilder, kein Magazin!
Das Fazit: Probieren geht über Studieren! Oder Studieren geht auch durch Probieren? Auf jeden Fall sind Feedbackrunden in Breakout-Räumen gebongt.
#diesuchenachinformationen Ein Song. Eine geteilte Story. Meine Chance.
Von Vanessa Neu
Dienstag, 11. Mai 2021: Es ist Dienstag; heute habe ich das erste Interview für mein Problemkind geführt. Der Beitrag, bei dem ich mich anfänglich noch verträumt verschriftlichte:
Während meiner Recherche, fiel ich in ein Netz. Gehalten von Strängen, wessen medialen Ursprung unbestimmbar ward. Verstrickt im Netz der Netzwerke.
Und so taumelte ich zwischen den Quellen, die zu einem unbestimmbaren Konglomerat an Informationen mutierten. Informationen über soziale Netzwerke, Silencing und Co. füllen meine Gedanken, doch wo genau habe ich diese her? Natürlich ist alles dokumentiert, aber in meinem Kopf scheint alles so verwoben, dass sich dies nicht ohne eine Analyse des Flechtmusters kenntlich zeigt.
Leere. Keine Stimme. Auf meiner Reise saß ich wartend am Bahnsteig. Es fühlte sich an, als wäre dieser Transport nicht länger Bestandteil des aktuellen Fahrplans. Soll ich eine neue Reise planen, meiner Kommilitonin Pia schreiben und sie fragen, ob unser Plan der gemeinsamen Newsstory, nach wie vor Sinn machte?
Ein Song. Eine geteilte Story. Meine Chance. Durch ihr verwenden eines Songs, teilte eine von mir abonnierte Influencerin die Story, welche zu mir durchdrang. Und so ereilte mich das Glück, eine Interviewpartnerin zu finden, für ein Thema, über das niemand mit mir sprechen wollte. So sprachen wir – über Zoom mit Kamera. Bis wir uns dazu entschließen, die Aufnahme zu beenden, um einen privaten Pfad zu gehen. Um 17:16 Uhr verließ ich unser virtuelles Wohnzimmer, klappte meinen Laptop zu und ging nach Hause.
#bildermachen Ich suche das gelbe A!
Von Lukas Hampel
Sonntag, 9. Mai. 2021: Die ausgeliehene Kamera geschnappt, ab in den Wagen und los geht’s! Nach nur 15 Minuten bin ich schon an meinem Ziel: Die Schachtanlage Asse II bei Remlingen im Landkreis Wolfenbüttel. Auf der Suche nach ausdrucksstarken Bildern, nach dem richtigen Licht und den passenden Motiven, wandere ich 15, 20 Minuten über den von Wald bedeckten Höhenzug. Vorbei an den Sträuchern, schleiche ich mich auf das Feld, um die perfekte Stelle für die Fotos vom großen, gelben „A“ zu finden: DAS Zeichen des Protests einfangen, das dort vom Verein „AufpASSEn“ aufgestellt wurde. Nach etlichen Versuchen das Gestrüpp zu durchdringen, muss ich einen anderen Weg finden, um das Motiv abzulichten. Nach einem gefühlten Halbmarathon über Wald- und Feldwege, kann ich schließlich einen guten Standpunkt ausmachen – das erste Foto ist gemacht. Mit reichlich Bildern im Gepäck mache ich mich zweieinhalb Stunden später auf den Heimweg. Hoffentlich sind ein paar gute Schnappschüsse dabei!
#telefonieabschaffen Albtraum Online-Interview
Von Nele Piltz
Freitag, 7. Mai 2021: Telefonieren sollte längst überholt sein. Und dieses Folterinstrument namens Videotelefonie gehört erst recht verboten. Wenn ich E-Mails schreibe, gebe ich zuletzt den Adressaten ein, sodass, falls ich den falschen Knopf drücke, meine Blamage maximal in den Entwürfen landet. Bevor etwas verschickt wird, lese ich es mindestens dreimal, damit ich Fehler zuverlässig vermeiden kann. Am Telefon ist sowas schwer umsetzbar. Ich bin vor Stolz fast geplatzt, als ich letzte Woche mit dem Geschäftsführer einer großen Einrichtung telefoniert habe. Nicht nur meinen Namen habe ich so gesagt, wie ich es vorher viel zu oft geübt habe – nein, ich habe sogar mein Anliegen verständlich dargelegt. Leider ist dieser Funken von Selbstbewusstsein nicht nur erloschen, sondern förmlich ertränkt worden, als sich zwei seiner Mitarbeiter daraufhin bei mir meldeten und sich für ein Interview mit mir bereiterklärten. Ich habe geantwortet, ich würde mich sehr über ein Gespräch per Videotelefonie freuen. Während ich diese Lüge in eine E-Mail verpackt habe, hätte ich mir am liebsten die Finger abgekaut.
Mir ist bewusst, dass sich die Gefahr, die von einem Zoom-Call ausgeht, ziemlich in Grenzen hält. Wahrscheinlich sind die beiden sogar nett und ich verlerne wider Erwarten doch nicht plötzlich das Sprechen. Trotzdem überlege ich gerade, ob ich nicht fluchtartig das Land verlassen sollte. Meine Oma hat mir als Kind immer gesagt, je öfter ich sowas übe, desto leichter fällt es mir. Ich würde ihr gerne sagen, dass sie falsch lag, aber dafür müsste ich sie anrufen.
#crpower Die Superkraft der Chefreaktion
Von Jette Mertins
Dienstag, 04. Mai 2021: Was bedeutet es ChefredakteurIn zu sein? Als CRs begleiten wir das Campus38 Magazin – vom Anfang bis zum Ende. Unsere Mission: Ein gedrucktes Magazin 2021.
Damit dies nicht nur in den Sternen steht, haben wir einige Aufgaben, denen wir uns stellen müssen. Wir stehen unseren Mitstudierenden als AnsprechpartnerInnen zur Seite. Helfen bei der Themenplanung und betreuen die Themen. Überlegen, welche Geschichten geeignet sind und welche nicht. Wir lesen Texte. Passt die Darstellungsform? Ist der Aussagewunsch getroffen? Wie kann man den Text verbessern? All diese Fragen gehen uns CRs durch den Kopf, wenn wir das Feedback zu den Texten formulieren.
Aber wie kommt eigentlich unsere CR – Power zum Vorschein? Wir haben vielleicht keinen Umhang oder können fliegen, aber wir haben eine Mission. Unsere Mission. Und diese lässt uns aus dem Ermessen schöpfen. In 3 Stunden die Ideen der Themen unserer Mitstudierenden besprochen. Check. Das schaffen wir nur, wenn geballte Superkraft aufeinandertrifft. 4 CRs in einem Discord-Kanal. 2 Tage für das Feedback der Texte – kein Problem. Wir sind ja schließlich CRs! Wer sollte es schaffen, wenn nicht wir?
#drunterunddrüber Online-Redaktion in a Nutshell
Von Robin Grummann
Montag, 03. Mai 2021: Die Lehrredaktion Print läuft jetzt seit Mitte März auf Hochtouren. Die Redaktionsaufgaben sind vergeben und jeder Studierende wurde mit einer Aufgabe betraut. Unsere Chefredakteure und Chefs vom Dienst sind in jeder Sitzung ganz schön am Schuften und sorgen für Struktur. Andere Redaktionsmitglieder warten noch auf ihren Auftakt.
Die Themen meiner Printbeiträge möchte ich zunächst an meinen eigenen Interessen orientieren. Nach einer Themenbesprechung innerhalb der Redaktion kommen mir jedoch Zweifel. Da die Beiträge einen regionalen Bezug haben sollen, stehe ich vor der Herausforderung Themen herauszufiltern, die zum einen mich interessieren und zum anderen die Leser von Campus38.
Die Suche nach Interviewpartnern? Nervenaufreibend, herausfordernd und dennoch spannend.
Nervenaufreibend, da eine Rückmeldung auf eine E-Mail-Anfrage mehrere Tage auf sich warten lassen kann. Mit welchen Interviewpartnern kann ich rechnen?
Herausfordernd, aufgrund einer unberechenbaren Variablen: Der Internetverbindung. Wird sie während des Interviews standhalten? Diese Frage stelle ich mir vor meinem ersten Interview und siehe da: Murphy‘s Law schlägt zu. Das Interview muss eine unfreiwillige 15-minütige Pause einlegen.
Dennoch ist es spannend zu sehen, dass der Interviewprozess trotz den aktuellen Einschränkungen, auf die eine oder andere Weise funktioniert.
#byebyecomfortzone Konfrontationskurs, Baby!
Von Maren Woltmann
Sonntag, 02. Mai 2021: Zwei Artikel für das Campus38-Magazin. Okay. Kein Problem. Dasselbe Prozedere wie zuvor. Zuerst das Brainstorming: Was interessiert mich? Was könnte die anderen interessieren? Was halte ich für relevant? Womit kann ich einen Mehrwert bieten? Die gleichen Fragen, immer wieder. Ideen strukturieren, dann die Themen festlegen. Recherchieren und notieren. Alles beim Alten. Hatten wir alles schon im ersten Semester. Easy peasy. Da hat es schließlich auch geklappt. Dann sehe ich es funkeln. Ein schauriges, unausweichliches Grinsen aus der rechten Ecke meiner To-Do Liste. Ein flaues Gefühl macht sich in meinem Magen breit. Der Puls steigt. Mein Herz droht aus der Brust zu springen. Ein Besuch beim Zahnarzt ist angenehmer. Da steht er nun, fertig für den Kampf. Mein Gegner für diese Runde. Bereit mich sämtliche Überwindung zu kosten. Das Interview. Der Endboss für dieses Spiel. Augen zu. Tief einatmen. Langsam ausatmen. Studium bedeutet sich zu überwinden, über sich hinaus zu wachsen. Der Gedanke, an den ich mich klammere. Meine Motivation. Hörer in die Hand, raus aus der Komfortzone. Angriff. Auf Konfrontationskurs mit den eigenen Grenzen.
#Wolfamous Die Wölfe sind los
Von Celina Lohrberg
Freitag, 30. April 2021: Das Thema stand fest. Eine Reportage über Wölfe sollte es sein. Die Recherche begann. Schnell wurde ich fündig. Ein Tierpark, indem es Wolfspräsentationen gibt und sogar Wolfsbegegnungen möglich sind. Die Vorfreude stieg. Und wurde schnell wieder gebremst als ich die Worte „Wolfsbegegnungen aufgrund von Corona nicht möglich!“ las. Doch die Pandemie sollte dem Ausflug nicht im Weg stehen! Tickets wurden gebucht, Taschen gepackt und los ging es. Ich hatte ein wenig Normalität zurückgewonnen. Im Park war viel los. Ich erkämpfte mir den besten Platz bei den Präsentationen. Gespannt hörte ich dem Pfleger zu und beobachtete die Wölfe. Atemberaubende Tiere. Sie strahlten eine gewisse Ruhe aus. Es gab so viele Fakten, die ich über die Wölfe erfuhr. Es hat mich besonders nachdenklich gemacht, dass beim Transport zum Schlachthof mehr Nutztiere sterben, als durch einen Wolfsangriff. Nach der Präsentation war ich noch beeindruckter von den Tieren als zuvor. Für mich steht fest, die Wolfsbegegnung wird nachgeholt!
#FlexibilitätWirdUnterschätzt Ein Herz fürs Homestudying!
Von Felix Matthes Teubler
Samstag, 01. Mai 2021: Tag der Arbeit. Ein Feiertag. Und was mache ich? Sitze wie fast jeden Tag vor den Bildschirmen meines PCs, schreibe und recherchiere. Gelegentliches Ablenken vom kleineren Bildschirm meines Handys natürlich mit inbegriffen.
Viel zu viel Zeit ist bereits verflogen, heute und im Semester insgesamt. Soll mal einer genug Zeit fürs Studieren, freiwillige Engagement und „normale“ Leben gleichzeitig finden. Und natürlich für diese völlig überbewertete, aber lebensnotwendige Instanz namens „Schlaf“. Aber es sei erwähnt: hier kommt ein Vorteil des Homestudyings zum Glänzen. Man kann sich diesen obligatorischen, komatösen Vorgeschmack auf die endlose Leere nach dem Tod immerhin besser einteilen, als zu den Zeiten, in denen man um 8 Uhr morgens am Campus so tun muss, als wäre man geistig anwesend.
Diese Flexibilität hat auch bei den bisherigen Interviews ihre unbestreitbaren Vorteile (erwiesen). Eine Vorlesung ausfallen lassen und später im O-Ton anhören, um ein essenzielles Interview führen zu können? In normaler Präsenzlehre wäre das so nicht möglich gewesen. Also weiter machen. Weiterschreiben, recherchieren, interviewen.
#scottybeammichhoch Students of Anarchy
Von Alina Klemme
Freitag, 30. April 2021: Egal, ob auf meinem Schreibtisch, in meinem Kopf oder in den Nachrichten: zurzeit scheint die Welt im Chaos zu versinken. Es ist nicht so, dass ich sonst sehr strukturiert bin. Eigentlich lebe ich schon seit ich denken kann von Tag zu Tag und schaue was auf mich zukommt. Doch zurzeit sind alle Pläne hinfällig. Wann finden Vorlesungen wieder in Präsenz statt? Welche neuen Corona-Regeln gibt es heute? Ob ich wohl meinen Geburtstag in drei Monaten mit Familie und Freunden feiern darf? Wie sollen wir unter den momentanen Bedingungen einen Interviewpartner für unser Videoprojekt in Medienproduktion finden? Fragen über Fragen, die nicht nur meine Laune zerstören, sondern auch meinen Schlafrhythmus. Momentan ist gar nichts sicher – bis auf sich nähernde Feedbackrunden und Abgaben, welche bei mir nur eines auslösen: noch mehr Chaos. Doch wer weiß, nach den ganzen Vorfällen, die sich auf der Welt anhäufen, schließe ich nichts mehr aus. Also vielleicht kommt morgen eine Zombieapokalypse oder übermorgen eine Alieninvasion, die meine jetzigen Probleme plötzlich verschwinden lässt. Einfach optimistisch bleiben.
#taubensinddiebesserenmenschen Ich wäre gerne eine Taube
Von Annika Roschinski
Freitag, 30. April 2021: Es ist ein langer Tag. Seit Stunden sitze ich vor dem Laptop am Fenster und recherchiere verzweifelt für einen Artikel der neuen Campus38-Ausgabe. Ich beobachte die lärmenden Bauarbeiten draußen vor der Tür und trinke dabei meinen hundertsten Cappuccino in diesem Lockdown. Immer wieder schweifen die Gedanken ab. Zu abspringenden Interview-Partnern oder Informationen an die nicht ranzukommen ist. Ich frage mich, wie ich überhaupt 10.000 Zeichen zustande bringen soll? Eine Taube beobachtet mich vom Baum aus und hält sich dabei auf wundersame Weise auf dem dünnsten,obersten Ast fest, während dieser sich mächtig biegt. Wäre ich doch auch so frei und könnte einfach dort oben sitzen und die Menschen beobachten. Sie kennt uns sicher besser, als wir uns selbst kennen und könnte problemlos eine Reportage über uns schreiben. Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als einen Tag mit meinen Kommilitonen auf dem Campus verbringen zu dürfen. Sich gemeinsam den Kopf über Abgaben, Klausuren und das neue Magazin zu zerbrechen. Aber das geht leider nicht. Also fasse ich mir ein Herz und begebe mich wieder auf die Suche nach spannenden Themen, Persönlichkeiten und Hintergrundinformationen.
#IntrovertiertheitLässtGrüßen Wie, ich muss ein Interview führen?
Von Amarin-Luise Nickel
Donnerstag, 29. April 2021: „Sie müssen unbedingt ein Interview führen für Ihren Text”, sagt Prof. Ollrog lächelnd in die Kamera bei der ersten Feedbackrunde in der Lehrredaktion. Habe ich das jetzt richtig verstanden? Leider ja. Meine Newsstory ist zum Großteil schon fertig und ich habe nicht eingeplant, jemanden zu meinem Thema zu interviewen. Ehrlich gesagt habe ich diese Option die gesamte Zeit über gekonnt ausgeblendet. Ich und Interviews? Ich habe doch so etwas noch nie gemacht! Panik macht sich bei dem Gedanken in mir breit. Ich bereite mich einige Tage vor dem Interview gründlich vor und schreibe mir etwas zu viele Fragen auf. „Führ‘ am besten nur ein kurzes Gespräch, maximal 20 Minuten. Sonst wird das Transkribieren super anstrengend”, rät mir ein Kommilitone. Ich sortiere also meine Fragen aus, behalte aber ein paar, falls das Gespräch anfangen sollte zu stocken. Sicher ist sicher.
Je näher der Termin rückt, desto nervöser werde ich. Wie wird meine Interviewpartnerin wohl sein? Werden wir in einen angenehmen Gesprächsfluss kommen? Sind meine Fragen vielleicht zu undurchdacht? Was ist, wenn ich unprofessionell wirke? Wie führt man überhaupt ein Interview?! Tausende Gedanken schießen mir durch den Kopf. „Hallo, Amarin Nickel hier vom Campus38-Magazin der Ostfalia Hochschule. Wir hatten uns zu einem kurzen Gespräch verabredet”, sage ich mit angespannter Stimme am Telefon. Meine Interviewpartnerin ist jedoch total locker und beantwortet mir jede Frage sehr ausführlich. Nach einigen Minuten hört auch mein Zittern endlich auf und ich kann entspannen. Gar nicht so schlimm, wie ich es mir vorgestellt hatte. Letztendlich dauert das Gespräch doch knapp 45 Minuten. Am Ende atme ich erleichtert aus. Transkribieren habe ich mir allerdings spaßiger vorgestellt …
#geduldistnichtsomeins Die E-Mail der Erleichterung

Von Felina Wellner
Mittwoch, 28.04.2021: Seit Tagen, die sich anfühlen wie Wochen, warte ich auf eine Antwort. Funken der Hoffnung überkommen mich jedes Mal, wenn eine E-Mail-Benachrichtigung aufpoppt. Ständig aktualisiere ich mein Postfach. Spam-Mails über Dinge, die mich noch nie interessiert haben, nerven mich in dieser Zeit noch mehr. Mit jedem Tag und jeder Stunde wird meine Verzweiflung größer: Ohne eine Interview-Zusage wird das doch alles nichts, dann brauche ich gar nicht erst anzufangen. Das Warten und der zunehmende Zeitdruck befördern meine Schreibblockade. Die erste Feedbacksitzung steht an. Schwerfällig bringe ich dann doch noch einen Beitragseinstieg zu Papier. An die Chefredaktion vermerke ich den Hinweis, für den folgenden Textteil an ein Interview anknüpfen zu wollen. Was nachvollziehbar klingt, ist zu diesem Zeitpunkt noch mein großes Fragezeichen. Doch nach Tagen der Ungeduld führe ich heute mein erstes Interview. Die Beitragsproduktion kann endlich richtig starten, die nächsten Hürden können kommen.
#dienstagssonnenschein Strahlkraft hat nicht nur die Sonne
Von Daniel Kalis
Dienstag, 27. April 2021: Es ist kurz vor 16 Uhr. Die nächste Redaktionssitzung steht an und wieder einmal ist bombastisches Wetter. Und was macht man als Studierender mit dem Privileg eines Gartens und einer stabilen Internetverbindung? Richtig: Man schnappt sich seine sieben Sachen und hält das Meeting draußen ab, eventuell ganz zum Neid der KommilitonInnen. Da hat selbst die Pandemie was Gutes. Denn im Hörsaal das schöne Wetter zu verpassen, wäre ja echt ein Jammer. Sonnengebadet, mit einem leckeren Kaltgetränk in der Hand gebe ich als Chefredakteur heute meinen KommilitonInnen Feedback zu ihren Texten. Doch wer waren denn die noch mal? Obwohl wir uns so gut wie gar nicht kennen, halten wir als Lehrredaktionsgruppe zusammen, unterstützen uns, wo wir nur können und ziehen das Ganze zusammen durch. Und wenn das Wetter mal nicht mitspielt, sind die einzigen Strahlen, die mir entgegenscheinen, die lächelnden und motivierten Gesichter meiner KommilitonInnen. Aber darauf erstmal eine Portion Vitamin D. Sonnige Grüße!
#wartenaufbesserezeiten Tagträume

Von Anja Freiya Münch
Dienstag, 27.04.2021: Ich habe geträumt. Meine ganze Jugend habe ich mir vorgestellt, wie mein Leben sein wird, wenn ich ausziehe und die Freiheit habe, allein über mein Leben zu bestimmen. Nicht nur die Entscheidung über meinen Alltag wurde mir genommen, sondern auch der Kontakt zu meinem engen Umfeld. Wenn ich abends in meinem Bett liege, fliegen diese Gedanken wie Wolken an mir vorbei. Es sind Illusionen und Wunschvorstellungen, die mich jeden Abend begleiten. Doch sie haben sich gewandelt. Mein naives junges Ich plante erwartungsvoll ausgelassene Studentenfeiern. Heute ist mein einziger Wunsch Normalität. Aber ich muss mich von diesem Traum momentan verabschieden. Die Welt wird so schnell nicht die alte sein, vor allem dann nicht, wenn wir nicht alle zusammen halten.
#undtäglichgrüßtdasmurmeltier Methoden der Prokrastination
Von Lena Podlech
Samstag, 22.04.2020: Es ist 21.30 Uhr. Ab heute gilt in meinem Landkreis die Ausgangsperre von 22 Uhr bis 5 Uhr morgens. Ich habe mir fest vorgenommen, Sonntag etwas für die Uni zu machen. Seit Monaten plagt mich eine scheinbar endlose Müdigkeit und ich kann selten die Kraft aufbringen, um mich an den Schreibtisch zu setzen. Morgen ist jedoch der Tag aller Tage, an dem ich endlich mit meinen schriftlichen Abgaben anfangen möchte! Es muss sein. Ich stelle mir einen Wecker, sonst verschlafe ich den halben Vormittag. Ich stehe trotzdem erst um 11 Uhr auf, denn den Wecker habe ich einfach ausgemacht. Von 12.30 Uhr bis 13.30 Uhr saß ich am Schreibtisch - viel zu kurz, angesichts meiner To-Do-Liste. Statt etwas für die Lehrredaktion zu machen, fange ich jetzt an, meine Wohnung einem Frühjahrsputz zu unterziehen. Gegen frühen Abend bin ich dann zu kaputt, um mich nochmal an meinen Arbeitsplatz zu setzen, um Fragen für meine Interviews in Print anzufangen. Es ist also wie jedes Wochenende. Ich gehe um 22.30 Uhr ins Bett und die sich seit einem Jahr immer wiederholende Woche, fängt wieder von vorne an.
#niemalsvergessen Mein dritter Ort
Von Mara Bodenstein
Samstag, 22. April 2021: Ein neuer Tag. Um 07:15 Uhr klingelt mein Wecker. Ich bin wie jeden Morgen dankbar darüber, einen neuen Tag geschenkt bekommen zu haben, sobald ich aufwache. In der freien Zeit, die wir gerade haben, habe ich viel gelesen und mich intensiver mit dem Thema Dankbarkeit auseinandergesetzt. Sich nach dem Aufstehen einmal alle Dinge vor Augen zu führen, die das persönliche Leben bereichern, verleiht einem neuen Tag gleich einen positiven Energieschub. Seien es selbst die kleinen Dinge im Leben, wie der morgendliche Kaffee im Bett oder die Sonne, die durch das Fenster scheint. Oder allein die Tatsache, dass ich aufgrund von Corona eine gute Stunde länger schlafen kann, da die Fahrtzeit nach Salzgitter oder nach Braunschweig zum Job, entfällt. – Dennoch: Nach über einem Jahr Pandemie fällt es wohl selbst den positivsten Menschen nicht mehr leicht, noch viel Gutes aus der Krise zu ziehen. Kurz gesagt vermisse ich einfach die kleinen Dinge: meinen Latte Macchiato in meinem Stammcafé, meine Lieblingsbollo bei meinem Italiener des Vertrauens, der mich mit Namen begrüßt, sobald ich die Tür öffne, durch die Stadt zu schlendern mit Freundinnen und vor allem donnerstags abends mit einer Gruppe an jungen Menschen angeheitert zu dem Dröhnen der Musik in unseren Lieblingsclubs zu tanzen. Ja, ich vermisse sogar die Hörsäle und die tägliche Parkplatzsuche auf dem Campus. Das mitunter einzig Positive, was mich euphorisch stimmt, ist die Lehrredaktion und die Möglichkeit, meiner Liebe zum Schreiben, Recherchieren und Interviewen allein nachzugehen. Im ersten Semester habe ich mich noch mit meinen Kommilitonen über die aufregende Studienzeit unterhalten, die vor uns liegt und die wir in unserem ganzen Leben nicht vergessen werden. Jetzt bin ich mir sicher, dass wir diese Zeit wirklich nicht vergessen werden. Leider auf eine andere Art und Weise. Ich fange an zu resignieren und werde traurig bei dem Gedanken. Die mit schönste Zeit im Leben zieht gnadenlos an uns vorbei. Tschüss Jugend. Tschüss Unbeschwertheit.
#stayactive Zwischen Fitnessmangel und Hausarbeiten
Von Mara Bodenstein
Freitag, 21. April 2021: Jeder Tag ähnelt dem Vorherigen. Neue Erlebnisse und Erfahrungen zu sammeln wird derzeit zur Seltenheit. Das einzig Neue und Abwechselnde in meinem Leben derzeit, sind die verschiedenen Uni-Thematiken und Online-Vorlesungen. Sport hat immer einen hohen Stellenwert in meinem Leben eingenommen. Ich war wöchentlich im Fitnessstudio, joggen, schwimmen oder generell sehr aktiv. Mir fehlt das Fitnessstudio sehr, sowohl für den Geist, als auch für den Körper. Die Waage zeigt fünf Kilo mehr, als vor der Pandemie. Ich glaube leider nicht, dass sie defekt ist. Meine Freunde berichten das gleiche. Die Motivation für Home-Workouts lässt sich auch nur noch schwer aufbringen und eigentlich bewegt man sich gefühlt nur noch von Mahlzeit zu Mahlzeit. Dank Föderalismus durften in anderen Bundesländern die heiligen Fitnessstudiohallen bereits wieder öffnen. Leider nicht hier in meiner Region. Warum wird dies nicht einheitlich geregelt? Ich bin gespannt auf die neuen Hygienekonzepte und wann und vor allem wie es wieder losgehen wird. Ich denke, dass neben den Corona-Erkrankungen auch die Zahl an Depressiven und Übergewichtigen zunimmt und die Pandemie generell Langzeitfolgen mit sich bringt, denen man sich derzeit noch gar nicht bewusst ist. #stayactive um gewappnet für die Zeit nach der Pandemie zu sein. Also ca. 2025…?
#Panik Drei Stunden bis zur ersten Abgabe – Die Tastatur brennt
Von Jennifer Ihmels
Montag, 19. April 2021: Der erste Entwurf für die erste Feedbacksitzung steht an. In drei Stunden ist Abgabe und ich sehe aus wie eine Figur aus einem Comic, die wild fuchtelnd auf ihren Laptop einhämmert. Hier fehlt noch ein Satzzeichen und da ist ein Wort ja noch komplett falsch geschrieben. Ich glaube, ich brauche jetzt erstmal ein Stück Schokolade. Und eine Pause. Fünf Minuten.
Aus den fünf Minuten ist am Ende eine halbe Stunde geworden. Okay, das macht nichts. Aber jetzt muss ich mich wieder dransetzen. Soll ich den ganzen Text vielleicht nochmal löschen und neu schreiben? Aber ich habe doch keine Zeit mehr. Na gut, das muss so reichen. Mir wird schon keiner den Kopf abreißen, schließlich ist ja eh Online-Unterricht.
Jetzt muss ich nur noch einen passenden Namen für das Dokument finden. Mal schauen, wie die anderen ihre Texte benannt haben. Nicht hilfreich. Jeder hat was anderes geschrieben. Ist das wirklich so wichtig? Ich glaube, ich hänge mich hier gerade an Kleinigkeiten auf, nur um den Text nicht abschicken zu müssen.
Ich muss ihn jetzt hochladen. Ich muss jetzt loslassen. Aber ich könnte ja nochmal gucken? Okay, nein, ich mache jetzt diesen Klick und ladees hoch. Wird schon nicht so schlimm werden. Geschafft!
#ichhassefrühaufstehen Sonnenaufgänge werden noch zu meiner Hassliebe
Von Jan-Patrick Biedermann
Sonntag, 18.04.2021: Als Reporter der Lehrredaktion Print bin ich mal wieder unterwegs. Unser Fotoexperte Helge Krückeberg hat sich letztens ziemlich eindeutig ausgedrückt. Geht es um Landschaftsfotografie, spielt das Licht eine elementare Rolle. Im Klartext meint er damit, bei Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang zu fotografieren. Als vorbildlicher Student versuche ich, die Tipps selbstredend zu beherzigen. Mein heutiges Ziel: die Lüneburger Heide. Die Strecke bis zum Zielort: 70 Kilometer. Meine Wahl: der Sonnenaufgang. Meine innere Stimme heute Morgen beim Aufstehen: „Idiot, Idiot, Idiot…“ Aber je länger ich schlaftrunken durch die Heide torkele, desto eher muss ich mir eingestehen, dass der Fotograf Recht behalten hat. Morgenstund hat Gold im Mund und eindrucksvolle Fotos bedingen manchmal schwere Lose. Nichtsdestotrotz werde ich bei meinem nächsten Fotoausflug einen Sonnenuntergang anstreben. Natürlich nur, damit ich einen Vergleich zwischen den beiden Tageszeiten ziehen kann. Woran habt ihr denn gedacht?
#SprunginskalteWasser Wie fragt man eine Nonne, ob sie sich selbst befriedigt?
Von Theresa Osterkamp
Samstag, 17. April 2021: Heute ist es endlich so weit: Ich führe mein erstes Interview. Trotz Vorbereitung fühle ich mich nicht bereit. Pikante Fragen an eine Nonne nennt sich der Spaß. Ich stelle unter anderem Fragen zur Selbstbefriedigung, zur Homo-Ehe und zu sexuellem Missbrauch in der Kirche – Hauptsache pikant eben. Vor dem Interview schießen mir Gedanken und Zweifel durch den Kopf. Was, wenn die Antworten nicht wie erwartet ausfallen? Sind meine Fragen angemessen? Wird sie sich vor den Kopf gestoßen fühlen? Wie führt man überhaupt ein Interview?
Eigentlich habe ich noch nie groß Scham in meinem Leben empfunden, aber bei einigen Fragen muss selbst ich mir das Fremdschämen verkneifen. Die Fragen vor dem – coronabedingten – Telefoninterview laut zu üben, scheint noch unangenehmer und langsam bin ich mir sicher, dass meine MitbewohnerInnen mich zunehmend seltsamer finden. Also, wie fragt man denn nun eine Nonne, ob sie sich selbst befriedigt? Letzten Endes heißt die Antwort für mich: Augen zu und durch. Du machst das jetzt einfach irgendwie! Schlussendlich ist das die Frage, bei der am meisten gelacht wird. Ich hatte so viele Bedenken davor, hinterher fühle mich beflügelt. Wer hätte es gedacht, der Sprung ins kalte Wasser tat gut.
#AUßERPRINTNICHTSLOS Tagebuch früher vs. Tagebuch heute
Von Mina Cavus
Freitag, 16. April 2021: Das letzte Mal, als ich ein richtiges Tagebuch in meiner Hand hielt, ist lange her. Ich weiß aber noch genau wie es aussah. Natürlich hatte ich eins von Diddl. Diddl, die Maus. Wer kennt sie nicht? Ich hatte wirklich alles aus der Diddl Welt. Das Tagebuch war orange und auf der Vorderseite waren Diddl und Diddlina zu sehen. Damit niemand außer mir Zugriff auf mein heiliges Tagebuch hatte, konnte ich es mit einem Schloss verschließen. Und wenn ich so an meine Einträge denke, hatte ich wirklich immer was zu erzählen. Was war in der Schule passiert? Hatte ich einen Streit mit einer Freundin oder hat meine Mutter mich angeschimpft?
Jetzt sitze ich hier und frage mich, was ich heute erzählen soll. Ich gehe nicht mehr zur Schule, sondern studiere. Und darüber hinaus passiert bei mir nicht gerade viel. Deshalb schreibe ich über etwas, was mich in letzter Zeit ziemlich beschäftigt – die Lehrredaktion Print. Nachdem ich endlich zwei Themen gefunden habe, die mir abgesegnet wurden, fiel mir ein Stein vom Herzen. Vor der Themensuche graut es mir immer wieder. Entweder überschneidet sich das Thema mit dem einer anderen Person oder das Thema überzeugt die anderen nicht. Als ich also die zwei Ideen für meine Beiträge in der Tasche hatte, ging auch gleich das erste Gespräch mit meiner Interviewpartnerin los. Kurze Zeit später folgte dann auch das zweite Gespräch und ich habe mich an die Beiträge gesetzt. Es ist wirklich viel Arbeit, aber ich muss sagen, dass ich Spaß daran habe. Und ich bin mir sicher, dass die Lehrredaktion Print mich auch weiterhin viel beschäftigen wird.
#immerwiederdonnerstag Eine typische Redaktionssitzung
Von Anna Riegel
Donnerstag, 22.04.2021: Um 9:30 Uhr klingelt der Wecker. Guten Morgen. Heute mal mit besonders viel Vorlauf zur Vorlesung. In etwa 15 Minuten dürfen wir uns gegenseitig in unsere aufgequollenen Gesichter blicken. Wir haben die Vereinbarung, wenigstens zu unseren Redaktionssitzungen immer die Kameras einzuschalten. Bei den anderen Vorlesungen „sprengt“ das ja zum Glück die Bandbreite. Nachdem alle um 9.45 Uhr eingetrudelt sind, kann also der große Spaß beginnen.
Dann fällt der Satz, bei dem es den ChefredakteurInnen kalt den Rücken hinunterläuft. „Heute kein Input von mir. Ich bin gespannt, was Sie vorbereitet haben“, begrüßt uns Professor Ollrog mit einem wohlwollenden Lächeln. Doch das Lächeln sollte ihm schnell vergehen, denn vorbereitet haben wir natürlich nichts. Den gestrigen Abend hat man damit verbracht, eine der Marketing-Vorlesungen aufzuholen, die donnerstagnachts um 8 Uhr abgehalten werden.
Es macht sich eine unangenehme Stille breit und jeder wartet darauf, dass der andere etwas sagt. Es sind zwanzigeinhalb Leute hier – Vanessa kämpft immer noch mit ihrem Internet. Ich werde bestimmt nicht als Erste sprechen. Zeitgleich wird den ChefredakteurInnen wärmer und wärmer. Nach etwa 45 Sekunden fallen dann die erlösenden Worte: „Ich hätte da eine Frage…“ Alle atmen auf, das Eis ist gebrochen. Die Sitzung kann starten!
#Aufgeregt Mein allererstes Interview
Von Emily Ciupa
Freitag, 14. April 2021: Heute habe ich das erste Interview meines Lebens geführt und kann erfolgreich sagen, dass ich selten so viel geschwitzt habe, wie kurz vor dem Gespräch. Das kann man mir glaube ich auch nicht verübeln, da man schließlich nicht alle Tage eine wildfremde Person mit Fragen löchert. Natürlich hatte ich meine Fragen vorbereitet und versucht, mich mental auf die neue Situation einzustellen, aber das war meiner Nervosität egal.
Dann ging das Interview endlich los und von meiner Aufregung war fast keine Spur mehr zu erkennen. „Fast“, weil sie dann doch noch zu groß war, um viele spontane Fragen einwerfen zu können. Vielleicht hatte ich auch einfach bloß Glück mit meiner Interviewpartnerin, da sie sehr (SEHR) viel von sich aus erzählt hat.
Schlussendlich kann ich aber sagen, dass sich das ganze Schwitzen gelohnt hat, da das Gespräch echt ziemlich interessant war und ich dadurch neue Erfahrungen sammeln konnte. Jetzt geht es ans Tippen, um hoffentlich die ganzen Deadlines einhalten zu können.
#Prozess Erste Erfolge auf dem Weg zum Magazin
Von Linda Täger
Mittwoch, 14. April 2021: Gestern war es so weit. Für die Lehrredaktion Print, in der wir schriftliche journalistische Beiträge produzieren, sind die ersten Rückmeldungen für meinen kürzeren Beitrag eingegangen. Dieser beschäftigt sich mit Studierenden-Klischees und dafür habe ich sowohl Lehrende, als auch Studierende, nach ihren humorvollen Meinungsbeiträgen gefragt.
Es ist ein komisches Gefühl, wenn man eine Vorstellung zu dem Projekt vor Augen hat und der Beitrag steht und fällt mit den Wortbeiträgen. Wird das lustig? Haben die Lehrende und Studierende Lust mitzumachen? Die erfreuliche Antwort: Ja!
Ich habe einige Zeit mit Organisation und Vorbereitung gefüllt, aber am Ende ist die Planung und Vorabrecherche aufgegangen. Ich habe jetzt schon super Antworten bekommen und kann erleichtert und mit Vorfreude in den nächsten Arbeitsschritt eintauchen. Es ist verrückt, wie viel Zittern und Herzblut in den Beiträgen steckt, aber das Gefühl, wenn sich alles zusammenpuzzelt, ist unbeschreiblich.
#Kopfzerbrechen Da hilft nur noch Kopfzerbrechen
Von Theresa Osterkamp
Freitag, 13. April 2021: Ein Interview wurde geführt, zu beiden Beiträgen gründlichst recherchiert und kurz darauf erreiche ich meinen ersten kleinen Tiefpunkt: Eins meiner Themen wurde bereits auf Campus38 behandelt und beim zweiten Thema hat der Interviewpartner seine Meinung zur Veröffentlichung geändert. Auch meine Überredenskünste verhelfen mir nicht zu einer Umstimmung – er will es schlichtweg nicht mehr. Dieses Erlebnis mag noch immer recht harmlos sein, verglichen mit dem Alltag einer richtigen Journalistin. Ich möchte nicht melodramatisch klingen, aber an diesem Punkt liegen meine Nerven blank. Ich bin also wieder bei null und alles, was ich bereits erarbeitet und recherchiert habe, ist für die Katz. Kein Plan, worüber ich jetzt schreiben soll. Jede Thematik, die mir einfällt, ist entweder schon vergriffen oder ist einfach zu ausgelutscht. Es hat ja keiner mehr Bock, irgendwas von Corona, Feminismus oder Veganismus zu lesen. Jetzt beginnt eine schreckliche, aber unabdingbare Phase für den weiteren Schreib- und Entwicklungsprozess: das Kopfzerbrechen.
#themenliegenaufderstraße Auf Story-Jagd

Von Maren Schartner
Dienstag, 13.04.2021: Drei lange Wochen war ich jetzt schon auf der Suche. Drei Mal habe ich alles umgeschmissen. Recherche hier, Recherche da. Der kleine Beitrag steht noch nicht. Corona-Thema? Nein danke! Die gibt es schon genug. Ich bin genervt, müde oder meinetwegen auch „mütend“, wie es eine Ärztin so schön suggerierte. Aber heute habe ich neue Motivation und komme mit dem Hot Stuff um die Ecke! „Du hast sie, du willst sie und im besten Fall kriegst du sie! So müssen sich also Journalisten auf Story-Jagd fühlen“, denke ich mir. Irgendwie ein gewisser Nervenkitzel. Kurzstoff soll es werden und etwas zum Staunen. Jetzt muss sie nur noch gekauft werden…
19:05 Uhr: Die Redaktionssitzung ist vorbei und sie hat Früchte getragen! Beide Themen abgesegnet, Foto-Ideen vom Spezialisten Helge Krückeberg abgenickt. Check! Ich bin wieder im Magazin-Rennen. Das ist mein Startschuss, um etwas aufs Papier zu bringen… :)
#NICHTMEINTAG Schreibblockade
Von Alina Breust
Dienstag, 30. März 2021: Heute habe ich mir vorgenommen an meiner Kolumne „Fremd an der eigenen Hochschule“ zu arbeiten. Es geht um uns Studierende, und, dass wir durch die Corona Pandemie unsere bisherige Studienzeit fast ausschließlich online verbracht haben. Das Thema habe ich in der letzten Lehrredaktionssitzung vorgestellt und viel Zuspruch erhalten. Es sei interessant und man sei gespannt, wie ich es umsetzen werde. Jetzt sitze ich hier und versuche meine Gedanken und Gefühle in Worte umzuwandeln. Mir wird bewusst, welche Verantwortung ich mit meiner Kolumne übernehme, denn ich spreche für einen ganzen Jahrgang, der Corona satthat. Mir gehen viele Fragen durch den Kopf. Wird meine Geschichte den anderen gefallen und schafft sie es am Ende tatsächlich ins Magazin? Ich sitze immer noch vor einem leeren Blatt. Es gibt so viel zu sagen und trotzdem fehlen mir die Worte. Manchmal hat man solche Tage. Meine Lösung: Ich versuche es morgen nochmal!