Das Corona-Tagebuch März: Tanzkarriere

Ab Mitte März überschlagen sich die Ereignisse. Das soziale Leben friert ein. Schuld daran ist das Corona-Virus, dessen globale Konsequenzen von Tag zu Tag deutlicher werden. Hier schreiben die Ostfalia-Studierenden, wie sie die Krise erleben. Alle Beiträge von April, Mai und Juni finden Sie in “Verwandte Links”.

Autorin: Naomi Nowak

Tag 49 – Donnerstag, der 30. April. Ich absolviere gerade mein Pflichtpraktikum beim Radio. Seit Mitte März habe ich allerdings meinen Arbeitsplatz in der Redaktion gegen meinen Schreibtisch zu Hause ausgetauscht. Seitdem arbeite ich im Home-Office. „Was für ein Paradies!“ habe ich mir anfangs noch gedacht. Jeden Tag in Gammel-Klamotten mit Assi-Palme chillen – nur ich und mein neuer bester Freund der Kühlschrank. Ja, so ein Büro zu Hause hat wahrlich seine Vorteile. Da mein Vater aus Nürnberg und seine Kollegen nun nicht mehr gemeinsam mittags in der Kantine essen gehen können, veranstalten sie regelmäßig ein Weißwurst-Frühstück per Videocall. Ach, das Leben kann so schön sein…. Je länger ich mich allerdings in dieser Situation befinde, desto öfter frage ich mich, ob denn wirklich alles so toll ist? Nach mehr als vier Wochen im Home-Office muss ich mir diese Frage mit nein beantworten. Ich bin an einem Punkt angelangt, an dem ich Zuhause nicht mehr abschalten kann, weil jetzt mein Arbeitsplatz an dem Ort ist, an dem ich mich eigentlich von der Arbeit erholen sollte. Auch Papa, dem sein Weißwurst-Frühstück zwar hammermäßig schmeckt, fehlen im Home-Office seine sozialen Kontakte und die Gespräche mit den Kollegen am Kaffeeautomaten. Mal mag das Arbeiten im Home-Office ja ganz nett sein, aber ich freue mich auch, wenn langsam wieder Normalität in unseren Arbeitsalltag einkehrt.

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