Das Märchen vom linken „Aktivisten“

Nicht nur der Rechtsextremismus hat hierzulande stark zugenommen. Auch der Linksextremismus wächst rasant. Teile der linksautonomen Szene legitimieren für sich Gewaltanwendung gegen Andersdenkende, wenn diese nicht ihre kommunistischen und anarchistischen Ideologien unterstützen. Ihre Anhängerschaft wächst. Ein Meinungsbeitrag von Jessica Tischer.

Natürlich gibt es in Deutschland heute keine bekannte, linksextremistische Terrorvereinigung mehr, wie einst die Rote-Armee-Fraktion. Allerdings zeigen die Bilder des G20-Gipfels in Hamburg oder der Silvesternacht in Leipzig-Connewitz, mit welcher Aggressivität und Gewalt die Demonstranten vorgehen. Es werden nicht mehr nur Sachgegenstände angezündet oder Gebäude belagert. Die Gewalt richtet sich mittlerweile speziell gegen Unschuldige. So verletzten 2019 Linksradikale eine Mitarbeiterin eines Bauunternehmens schwer. Die Angreifer wollten ein „problematisches“ Bauprojekt verhindern. Auch werden stetig uniformierte Soldaten zusammengeschlagen oder Polizisten mit Brandsätzen und Pflastersteinen beworfen.

Zwar sind Linksextremisten – anders als Rechtsextreme – weder rassistisch oder fremdenfeindlich, aber sehr wohl menschenfeindlich. Gewalt und Hass gegen Polizisten, Politiker, Banker oder Andersdenkende ist letztlich nicht besser als Gewalt und Hass gegen andere Gruppen.

Selbstverständlich zerstören Rechtsextremisten das Leben Unschuldiger und gefährden die Demokratie. Was jedoch oft in Deutschland vergessen wird: Linksextremisten tun dies genauso. Allein die Forderung nach einer kommunistischen Staatsform oder die Erschießung Reicher sollte uns endlich wachrütteln. Wir sollten ebenso niemals vergessen, dass unter kommunistischen Regimen Abermillionen Menschen ermordet wurden oder die Terroristen der RAF 34 Menschen ermordeten und über 200 verletzten. Es steht ebenso in unserer Verantwortung, dem Linksextremismus entgegenzutreten.

Da in Deutschland die linksextreme Szene momentan deutlich weniger im Fokus steht, wird den Extremisten ein unbehelligtes Vorgehen ermöglicht. Sowie einst der Rechtsextremismus in den letzten beiden Jahrzehnten weniger unter Beobachtung stand und sich dadurch die neonazistische Terrorvereinigung NSU bilden konnte, könnte die Vernachlässigung des Linksextremismus eine Neubildung einer linksextremistischen Terrorvereinigung fördern.

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