Generationenkonflikte im Kampf um Klimagerechtigkeit

Seit Jahren kämpfen KlimaschützerInnen für ihre Zukunft. Eine Zukunft, die nicht funktioniert, wenn nicht auch Ältere rücksichtsvoller sind. Was den Verlust von Privilegien für ältere Menschen bedeutet, ist für Jüngere lebenswichtig – und eine Frage der Gerechtigkeit. Ein Generationskonflikt, der sich um die Rettung unserer Erde dreht.

Generationenkonflikte im Kampf um Klimagerechtigkeit

Seit Jahren kämpfen KlimaschützerInnen für ihre Zukunft. Eine Zukunft, die nicht funktioniert, wenn nicht auch Ältere rücksichtsvoller sind. Was den Verlust von Privilegien für ältere Menschen bedeutet, ist für Jüngere lebenswichtig – und eine Frage der Gerechtigkeit. Ein Generationskonflikt, bei dem es sich um die Rettung unserer Erde dreht.

Was nach Hippie-Aktivismus und Hirngespinsten klingt, geht jeden etwas an. Insbesondere die Politik, denn die Folgen der Klimakrise sind irreversibel. Leider sind viele AktivistInnen jung genug, um betroffen zu sein, aber noch zu jung, um wählen zu können. Doch wieso sollte es für die Politik verpflichtend sein, sich effektiv für den Klimawandel einzusetzen? Artikel 20a des Grundgesetzes bindet den Staat unter anderem an die Verantwortung, unsere natürlichen Lebensgrundlagen und Tiere auch für noch kommende Generationen zu schützen. Im Zuge dessen und als Reaktion auf die Proteste und Klagen vieler junger KlimaschutzaktivistInnen wie Luisa Neubauer, ordnete das Verfassungsgericht die deutsche Bundesregierung an, bis zum Jahr 2030 die Treibhausgas-Emissionen um 55 Prozent gegenüber 1990 zu mindern.

Wenn uns die Pandemie eines gelehrt hat, dann ist es, dass weltweite Krisen den Zusammenhalt aller Generationen fordern. Wenn ältere Menschen sich nicht für das Klima interessieren, muss man sich nicht wundern, wenn es zu generationsübergreifenden Konflikten kommt.

Volker Quaschning ist Professor für regenerative Energiesysteme und Mitbegründer von Scientists for Future. Eine Bewegung, die dem Aktivismus durch die Forschung die richtigen Argumente liefert. Auch er ist unzufrieden mit der aktuellen Klimapolitik und erklärt: „Der Kohleausstieg kommt zu spät, die CO2-Abgabe ist zu gering. Hauptsache, die große Gruppe der WählerInnen in den „best ages” kann weiter machen, wie bisher.“ Momentan seien weder die aktuellen Ausbauziele für Wind und Photovoltaik ausreichend, noch würde man den Klimazielen des Pariser Klimaabkommen gerecht werden. Zudem stellt der Experte fest, dass der Klimaschutz durch die gesamte Gesellschaft getragen werden müsse. Denn nur so sei eine Energierevolution möglich.

Noch ist ein Wandel machbar. Jedoch darf der Kampf für Klimagerechtigkeit nicht nur Aufgabe der Generation Z sein. Also: Wir brauchen mehr „Oma und Opa for Future”, mehr Eltern und Großeltern, die sich gemeinsam mit ihren Kindern und Enkeln für den Klimaschutz einsetzen. Mehr Präsenz -von allen Generationen. Engagiert euch, denn ihr seid niemals zu alt. Seid eine weitere Stimme für Generation Z und alle, die noch kommen. Je mehr wir sind, desto lauter sind wir.

Total
0
Shares
Ähnliche Beiträge
Mehr lesen

Ohne Mama geht es nicht

Einkaufen, füttern, wickeln und zeitgleich studieren: Für die junge Mutter und Studentin Caro eine Belastung, aber kein Grund für ein Urlaubssemester. Ein Einblick in die Höhen und Tiefen studierender Mütter.
VON Sophie Loelke