Der Wunsch nach mehr Vielfalt wird stärker, aus gutem Grund. Denn warum sollte die Film- und Fernsehbranche hauptsächlich weiß, männlich, jung und hetero bleiben, wenn sich der Rest der Welt in Zeiten der Digitalisierung weiterentwickelt?
Filme und Fernsehsendungen stiften Vorbilder. Besonders für jüngere Menschen sind TV- und Filmcharaktere oft Helden, mit denen sie sich identifizieren – in einer sehr wichtigen Entwicklungsphase. Und wenn es dann niemanden gibt, der einem selbst ähnelt, führt das zu Problemen. Ein geringeres Selbstbewusstsein und Zweifel am Selbstwert werden zum Alltag vieler Unterrepräsentierten.
Werden allerdings auch Minderheiten in starken Rollen gezeigt, können auch die Träume und Hoffnungen dieser Unterrepräsentierten deutlich gestärkt werden.
Diversity integriert. Und genau das ist in der heutigen Zeit der gesellschaftlichen Spaltung notwendig. Würden mehr Filme und Fernsehshows Minderheiten weniger einseitig darstellen, würde man mehr über deren Lebensweisen lernen. Man schüfe ein besseres Verständnis und baue das Fremdheitsgefühl ab, das viele Menschen anderen Kulturen gegenüber empfinden. Vorurteile könnten so besser bekämpft werden.
Mehr Diversity könnte aufzeigen, dass verschiedene Menschen und Kulturen friedlich miteinander leben können. Und das wirkt sich auf lange Sicht auf das wirkliche Leben aus.
Und es regt sich etwas in Hollywood. Laut einer Studie der USC Annenberg sind Charaktere in Hollywoodfilmen 2018 diverser denn je. Beispiele gefällig? Orange ist the new black, Sense 8 oder To all the boys I ́ve loved before; gerade Streaming-Anbieter setzen immer häufiger auf Diversity in ihrem Angebot. Ein Schritt in die richtige Richtung, aber gerade erst der Anfang des Weges.