Das Wort Hypnose stammt von dem altgriechischen Wort „hypnos“ und bedeutet Schlaf. Zusammenfassend kann man die Hypnose als einen künstlich erzeugten Schlaf in Verbindung mit einer Veränderung des Bewusstseins beschreiben.
Nach Dirk Revensdorf, Professor für klinische Psychologie an der Universität Tübingen, und Burkhard Peter, Psychologischer Psychotherapeut, ist Hypnose eine Methode, um die Aufmerksamkeit auf einen bestimmten Gedanken oder auf bestimmte Vorstellungen zu fokussieren. Dabei werden innere und äußere Wahrnehmungen ausgeblendet. Die Hypnosetherapie dient zur Durchdringung des Unterbewusstseins und steuert so eine Veränderung dieser an. Sie kann jemanden mithilfe der Vorstellungskraft in eine „alternative“ Wirklichkeit führen und dort zur Bewältigung verschiedenster Probleme helfen. Je intensiver ein Mensch die Therapie auf sich wirken lässt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese auf die Lebenswirklichkeit übertragen wird.
Im Verlauf von 250 Jahren wurden verschiedenste Techniken und Rituale der Trance-Einleitung entwickelt. Nicht allen Menschen ist es möglich sich gleichermaßen gut auf eine Hypnose einzulassen. Es gibt jedoch kein festes Verfahren zur Bestimmung der Hypnotisierbarkeit der Menschen. Aus diesem Grund muss man es für jeden Menschen individuell anpassen und ausprobieren.
In hypnotischer Trance erlebt man einen veränderten Bewusstseinszustand, wobei das Alltagsdenken und die Wahrnehmung der PatientInnen in den Hintergrund treten. Dadurch fallen die gewohnten Bewertungen und Zweifel weg und man kann Inhalte und Ziele anders und unabhängig bewerten.
Nach meiner ersten Therapiesitzung habe ich am Abend, bevor ich schlafen ging, die Eindrücke nochmal reflektiert. Am nächsten Morgen war ich davon überzeugt, dass die Therapie etwas zu meinem Essverhalten beigetragen hat. Ich dachte mir, dass es bei mir genau so gut funktionieren muss wie bei meiner Nachbarin. Bei ihr hatte sich das Essverhalten schon am ersten Tag geändert. Warum also nicht? Ich setzte mich an den Frühstückstisch und merkte, dass sich wohl doch nicht so viel änderte. Mein Appetit war nicht weniger geworden. Trotzdem bemühte ich mich weniger zu essen, um mich selbst, mehr oder weniger, von der Hypnose beeinflusst zu fühlen.
In den Tagen zwei bis 19 hatte ich dieselbe Therapie wieder und wieder. Ich setzte mich also jeden Tag hin, ließ meinen Gedanken freien Lauf und versuchte das zu tun, was meine Therapeutin von mir wollte. Ich entspannte meine Arme, meine Beine, meine Augenlider und meinen restlichen Körper, zählte von zehn herunter und öffnete die Tür zu meinem Unterbewusstsein, ging auf das Meer zu, spürte den Wind des Meeres in meinem Gesicht und den Sand unter meinen Füßen. Danach sah ich mich selbst – in meinem Traumkörper – im Spiegel und betrachte mich mehrere Sekunden. Ich sollte auf den Körper zugehen und mich selbst umarmen. Anders als bei der ersten Sitzung, kam die Umarmung von mir und nicht von der Fit-Sevval. Ich ging also auf mich zu und umarmte mein 15 Kilogramm leichteres Ich. Nach der Umarmung zählte ich von 100 herunter und hörte auf zu zählen, wenn mir danach war. Am Ende jeder Sitzung ging ich aus einer großen, Schlosstor ähnlichen Tür hinaus. Diese Tür signalisierte den Ausgang meines Unterbewusstseins. Die Tür schloss sich hinter mir und wies auf das Ende der Therapie hin.
Während der 18 Sitzungen versuchte ich jedes Mal, mich zu überwinden, mich auf die Hypnose einzulassen und einfach die Kontrolle abzugeben. Ich bemühte mich nicht mehr alles, was die Therapeutin sagte, zu kommentieren und einfach loszulassen. Geklappt hat dies an manchen Tagen besser als an anderen Tagen.
In der letzten Sitzung war der Anfang wieder der, dass von zehn heruntergezählt wurde und sich bei null die Türen meines Unterbewusstseins öffneten. Wieder trat ich in mein Unterbewusstsein ein und lief an einer Meeresküste entlang, spürte den Wind und den Sand. Als ich dann in einem hellen Raum ankam, begegnete mir dieses Mal mein „Ausgangs-Ich“, also die Sevval von Tag Eins. Ich sollte mich mit ihr unterhalten und erzählen, wie es mir als „Fit-Ich“ geht. Erzählen sollte ich, wie glücklich und frei es sich anfühlt, dem Ziel näher gekommen zu sein. Und ich sollte mich wieder umarmen. Während der Therapie fühlte es sich so an, als hätte ich mein Ziel erreicht und würde 15 Kilogramm weniger wiegen. Als ich dann wieder aus der Hypnose geholt wurde, war der „Schleier“ wieder weg und ich erwachte aus der Trance.