1. Alles andere als wahrscheinlich!
Die Wahrscheinlichkeit Zwillinge zu gebären liegt bei circa 1,2 Prozent und die der Drillingsschwangerschaft gerade mal bei circa 0,01 Prozent. Dies lässt sich mithilfe der Hellin-Regel ganz einfach errechnen. Nach dieser Regel kommt auf 85 Schwangerschaften ein Zwillingspaar zur Welt.
Anzahl der Kinder | Abschätzung | Häufigkeit | In Prozent |
Zwillinge | 1:851 | 1:85 | ca. 1,2 % |
Drillinge | 1:852 | 1:7000 | ca. 0,01 % |
Vierlinge | 1:853 | 1:600.000 | ca. 0,0002 % |
Fünflinge | 1:854 | 1:50.000.000 | ca. 0,000002 % |
2. Zwillingsboom durch Reproduktionsmedizin
Das Statistische Bundesamt zeigte auf, dass die Mehrlingsgeburt in den letzten Jahren zugenommen hat. Forschende wissen heute, dass Grund dafür die moderne Reproduktionsmedizin ist. Künstliche Befruchtungen begünstigen Mehrlingsgeburten um den Faktor 20.
3. Afrika – Der Kontinent der Zwillinge
In Afrika kommen jährlich die weltweit meisten Zwillinge zur Welt. Besonders häufig sind die Geburten zweieiiger Zwillinge im westafrikanischen Nigeria. Afrikanische ForscherInnen vermuten, dass die Twin Peaks dort auf den vermehrten Konsum der Yamswurzel und somit auf die Ernährung zurückzuführen sei. Außerdem: für die Nigerianer gelten Zwillingsgeburten als Gottes Geschenk und gutes Omen.
4. Der Mythos um den Fingerabdruck
Eineiige Zwillinge sind zwar Organismen mit identischem Erbmaterial, haben jedoch nicht den gleichen Fingerabdruck! Diese sind Abbilder der Papillarleisten, also unserer „Maserung“ auf den Handflächen. Sie sind ganz individuell und unverwechselbar. Heißt also: ein Zwilling kann nicht für das Verbrechen des anderen zur Rechenschaft gezogen werden.
5. Geschlechtsverwirrung
Bei eineiigen Zwillingen ist das Geschlecht immer gleich! Da nur ein Spermium eine Eizelle befruchtet, sprechen Mediziner auch von einer Klonung. Aber: das bedeutet nicht, dass zweieiige Zwillinge demnach immer verschiedengeschlechtlich sind. Sie entstehen aus zwei Spermien. Hier ist das eben die Laune der Natur.
6. Das doppelte Väterchen
Wenn eine Frau in ihrer fruchtbaren Zeit mit zwei oder mehreren Männern ungeschützten Sex hat, können mehrere Eizellen befruchtet werden und die Zwillinge tatsächlich verschiedene Väter haben. So musste in den USA ein angeklagter Zwillingsvater nach einem Vaterschaftstest doch nur für ein Kind Unterhalt zahlen.
7. It’s in the family, stupid!
Der Wissenschaftler Hamdi Mbarek von der Freien Universität Amsterdam fand heraus, dass zwei Genvarianten die Wahrscheinlichkeit für eine zweieiige Schwangerschaft erhöhen. Bei Frauen, die bereits Zwillinge in ihrer Familie haben und über eine Kopie beider Genvarianten verfügen, steigt die Wahrscheinlichkeit um circa 30 %, selbst zweieiige Zwillinge zu gebären.