Die Reittherapie

Gemeinsam wachsen – das Motto der Reittherapie. Die Kinder und Jugendliche können Vieles von den Pferden lernen und mit deren Hilfen über sich hinauswachsen. Zusammen mit den Pferden und ihren Therapeutinnen bilden sie gemeinsam ein Team.

Durch die Reittherapie konnten schon sehr beeindruckende Erfolge erzielt werden.  Die Form der Therapie nutzt die Interaktion, um viele psychische und physische Herausforderungen anzugehen. Durch den Umgang mit dem Pferd und gezielten Übungen können Menschen positive Veränderungen wahrnehmen. In Salzgitter-Calbecht gibt es ein Reittherapie Zentrum speziell für Kinder und Jugendliche. Im folgenden Video stellt sich die Leiterin Bettina Rust vor und erzählt, wie sie zur Reittherapie gekommen ist. Eine große Unterstützung im Alltag ist ihre Mitarbeiterin Angelina für sie.

Foto: Lucy Bense. Mit den Kindern gehen die Pferde ganz sanft um.
Foto: Lucy Bense. Das niedliche Schild hängt direkt am Eingang Foto neben den Infoblock.
Foto: Lucy Bense. Angelina holt die Pferde von der Weide, um sie für die Therapie fertig zu machen.

Für wen ist die Reittherapie geeignet?
Die Reittherapie hat sich als unterstützende Maßnahme für eine Vielzahl von Krankheiten und Herausforderungen erwiesen. So ist die Therapie zum Beispiel für Menschen mit Autismus und Kindern mit Entwicklungsstörung geeignet. Außerdem hat die Therapie auch positiven Einfluss bei einer Depression, ADHS und Verhaltensstörungen.

Neben den psychischen Krankheiten hilft die Reittherapie auch bei körperlichen Beschwerden. So zum Beispiel bei Lähmungen oder anderen körperlichen Beeinträchtigungen.Wie der Kontakt zwischen den Patienten und Bettina entsteht erklärt sie uns im nächsten Video. Emilia ist 9 Jahre alt und macht schon zwei Jahre lang die Reittherapie. Wie gut ihr die Form der Therapie tut, sieht man schon an ihrem Strahlen.

Foto: Lucy Bense. Emilia strahlt am Ende ihrer Sitzung.

Die Therapiesitzung wird für jeden Patienten individuell an seine Bedürfnisse angepasst. Liam ist ein aufgeweckter Junge, der fast blind ist. Wie so eine Therapiesitzung beispielhaft aufgebaut ist, zeigt uns Liam im nächsten Video.

Foto: Lucy Bense. Mit ihrer ruhigen Art gibt sie den Kindern ein gutes Gefühl.

Positive Effekte der Reittherapie
Die Form der Therapie unterstützt den Menschen in fast allen Bereichen und hat dementsprechend auf vielen Ebenen eine positive Wirkung. Die Therapie zielt allgemein darauf ab, die Lebensqualität und das gesamte Wohlbefinden der Patienten zu verbessern.

Emotionale Wirkung
Durch diese Form kann dem Patienten auf der emotionalen Ebene geholfen werden. Die Therapie kann das Selbstbewusstsein fördern, da das Pferd nicht verurteilen kann. Ein wichtiger Faktor ist dabei, die ruhige und sichere Umgebung in dem die Therapie stattfindet. Der Patient muss sich wohl fühlen, damit er Vertrauen aufbauen kann und die Therapie richtig zulassen kann. 

Durch die Bewegungen auf dem Pferd kann außerdem auch Stress abgebaut werden. So hilft die Therapie auch dabei, die Patienten zu entspannen und eine beruhigende Wirkung zu entfalten.

Physische Wirkung
Die körperlichen Aspekte der Patienten werden durch die Therapie ebenfalls gestärkt. Durch das Reiten an sich wird die Körperhaltung und das eigene Körpergefühl verbessert. So hilft die Therapie beispielsweise Patienten mit einem Rundrücken. Der Gleichgewichtsinn wird zusätzlich auch gestärkt, was automatisch auch zu einer besseren Koordination führt. Durch die Übungen in der Therapiesitzung werden auch die motorischen Fähigkeiten verbessert, wie beispielsweise mit der rechten Hand die linke Fußspitze zu berühren.

Kognitive Wirkung
Die Therapie unterstützt des weiteren die kognitiven Fähigkeiten der Patienten. Die Patienten lernen sich zu konzentrieren und aufmerksam bei der Aufgabe zu bleiben. Die Lernfähigkeit wird gestärkt dabei ebenfalls gestärkt. Dabei unterstützt der Therapeut während der Sitzung durch verschiedene Aufgaben und Anweisungen. So lernen die Patienten spielerisch sich neuen Herausforderungen zu stellen und diese zu bewältigen.

Soziale Wirkung
Durch den Partner Pferd werden die sozialen Fähigkeiten verbessert. Die zwischenmenschlichen Fähigkeiten wie Empathie und Körpersprache werden gestärkt. Gleichzeitig lernen die Patienten mehr zu vertrauen, auf sich und die Menschen in ihrer Umgebung. 

Das Pferd spielt eine große Rolle, um sicherzustellen, dass die Therapie erfolgreich ist. Sie tragen einen großen Teil dazu bei, dass die Kinder sich weiterentwickeln und über sich hinauswachsen.

Welche Eigenschaften ein Therapiepferd haben muss, erklärt uns die Mitarbeiterin Angelina.

Foto: Lucy Bense. Das ist Vaka. Sie wird liebevoll von Angelina „unsere kleine Omi“ genannt, da sie das älteste Pferd vor Ort ist.
 Foto: Lucy Bense. Das ist Helga. Gerade wartet die Kleine auf ihren nächsten Patienten.
Foto: Lucy Bense. Das ist Toni, das Pferd von Angelina. Für die ganz kleinen Patienten geht er auch mit in die Reittherapie.
Total
0
Shares
Ähnliche Beiträge
Mehr lesen

Jeden Tag leben ALS wäre er der Letzte

Die unheilbare Nervenkrankheit ALS erreichte durch die „Ice-Bucket-Challenge“ im Jahr 2014 mediale Aufmerksamkeit. Inzwischen ist es um die Krankheit wieder still geworden. Doch was genau ist ALS und wie beeinflusst die Diagnose das Leben der Betroffenen?
VON Maria Nowak
Mehr lesen

Laufen als Therapie

Ausdauersport als Antidepressivum: Bewegung soll ein geeigneter Weg sein, den Volkskrankheiten Stress und Depression sprichwörtlich wegzulaufen. Auch Stefanie Burgdorf überwand eine schwierige Lebensphase mittels Laufen und fand zu neuem Selbstbewusstsein. Wie genau sie sich neuen Mut anlief, verrät sie im Interview.
VON Amelie Rook
Mehr lesen

Mit Liebe gefüllt: Überraschungen im Schuhkarton

Viele Menschen sind von Armut betroffen, darunter auch viele Kinder. „Päckchen für Braunschweig e.V.“ verschenkt weihnachtlich beklebte und gefüllte Schuhkartons. Dabei zählt der Verein auf die Unterstützung verschiedener Unternehmen, Privatpersonen und ehrenamtlicher HelferInnen.
VON Mika Maria Eckel
Mehr lesen

Das “Ehren-Amt”-Ehrenamt

Ohne sie ist ein Fußballspiel im Amateurbereich undenkbar. Vorstände, TrainerInnen, SchiedsrichterInnen. An einem Tag erfahren sie totale Dankbarkeit, an einem anderen sind sie die Angriffsfläche eines ganzen Dorfes. Sie sind die großen HeldInnen des Amateursports, die oft viel zu wenig Wertschätzung erfahren.
VON Lennard Burghardt