Billige Flüge auf Kosten der Umwelt

Fluggesellschaften locken mit Reisen zu Billigpreisen. Die dabei entstehenden Umweltschäden werden aber allzu oft verschwiegen.

Wer im Sommer nach Palma de Mallorca will, hat echt Glück gehabt. Denn Ryanair bietet Flüge unter zehn Euro von Hamburg nach Palma an. Wer da nicht sofort zuschlägt, denkt wahrscheinlich an die Umwelt. Oder mag keinen Sangria. Knapp zehn Euro für einen Flug nach Spanien, für den gleichen Preis kommt man aber nicht einmal mit der Regionalbahn von Braunschweig nach Hannover. Der Haken: Die zehn Euro decken nur die Kosten des Fluges ab. Die dabei entstehenden externen Kosten¹ zahlt dann die Umwelt. Konkret liegt der Pro-Kopf-Ausstoß bei durchschnittlich 310 Kilogramm CO2 für einen Flug von Hamburg nach Palma. Das entspricht ungefähr dem Gewicht eines Hauspferdes. Konsequenzen sind immer weiter schmelzende Gletscher, Hitzewellen und Unwetter. Dass Fliegen der Umwelt schadet, liegt auf der Hand. Flugtickets werden immer günstiger, die Nutzung der Öffis immer teurer. Aber auch bei teureren Fluggesellschaften bleibt die Umweltproblematik bestehen. Weder die teuren noch die billigen Flüge decken die echten Kosten eines Fluges ab. Unter Umständen schaden die teuren Flüge dem Klima noch mehr. Um den Kosten der Verschmutzung gerecht zu werden, müsse man mindestens das Siebenfache eines Flugtickets bezahlen, so die emeritierte Ökologie-Professorin Renate Schubert. Während die Fluggesellschaften profitieren, leidet die Umwelt immer weiter unter unserem egoistischen Freizeitverhalten.

¹ Externe Kosten sind Kosten, die außerhalb des betrachteten Systems anfallen; in dem Fall: Ökologische Kosten.

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